Wenn aus Papier eine Kathedrale wird: Den Limburger Dom gibt es als Kartonmodellbau-Bogen. Dabei sind die Bastelbögen detailgetreu und aufwändig gestaltet. Die Fenster der Domfassade beispielsweise können dreidimensional nachgebaut werden. "Wir freuen uns, dass unser Dom als Modell gebaut werden kann", sagt Martin Ramb vom Bistum Limburg, der Ansprechpartner für den auf Modellbau-Bögen spezialisierten Aue-Verlag war. "Einfach ist es wohl nicht, den Dom aus den Papierbögen zu bauen. Dafür braucht es Erfahrung, Geschick und Ausdauer. Aber am Ende stimmt alles, und aus 2-D wird 3-D.", erklärt Ramb. Das Modell ist im Maßstab 1:200. Die Schwierigkeitsstufe gibt der Verlag mit mittelschwer an.
Der Dom St. Georg hoch über der Lahn ist die Bischofskirche des Bistums Limburg. Er gilt als eines der schönsten Bauwerke Hessens. In der Reihe des Verlags ist er in guter Gesellschaft: Es gibt unter anderem Modellbau-Bögen der Münchner Frauenkirche, des Kölner Doms oder des Klosters Maria Laach.
Zu bestellen ist der Bastelbogen vom Limburger Dom beim Verlag Aue. Direkt erhältlich ist er auch beim Diözesanmuseum in Limburg (Domstraße 12). Der Preis beträgt 19,90 Euro. (fl)
Limburger Dom - Schreiber-Modellbau-Bastelbogen
Maße (LxBxH): 31 x 22 x 33 cm
Anzahl der Bogen: 15,5
Schwierigkeitsgrad: 2
Maßstab: 1:200
19,90 € zzgl. Versand
Bestellung unter: verlag@ bistumlimburg .de
Der Limburger Dom
Oberhalb der Altstadt von Limburg an der Lahn, neben der gleichnamigen Burg, steht auf einem Kalkfelsen der Limburger Dom, der nach seinem Schutzpatron auch Georgsdom genannt wird. Er wurde am Ende des 12. Jahrhunderts gebaut und im Jahr 1235 eingeweiht. Der Bau des Doms gliedert sich in vier Bauphasen. In der ersten Bauphase entstanden die Westfront, das südliche Seitenschiff, der Chor und das Querhaus bis zur Empore. Danach folgten der Einbau der Innenpfeiler im südlichen Langhaus und die Errichtung der südlichen Langhausempore. In der vierten Phase, die deutliche gotische Einflüsse aufweist, entstanden die Nordseite des Querhauses und die Chorempore.
Mit 54,5 Metern Länge und 35,4 Metern Breite hat der Limburger Dom relativ kleine Ausmaße. Die dreischiffige Basilika enthält spätromanische und frühgotische Bauelemente. Sieben Türme ragen aus dem Bau hervor. Zwei davon bilden auf der Westseite eine Doppelturmfassade, die im Rheinland weit verbreitet ist. Der Vierungsturm in der Mitte des Doms überragt mit 66 Metern Höhe alle anderen. Die fünfgeschossige Westfassade ist mit auffallenden Stilelementen versehen: Acht Rosetten umgeben ein großes Radfenster in der Mitte. Zahlreiche weitere Elemente wie Rund- und Spitzbogenfriese, kleine Säulen, Fenster und Blendbögen zieren die Fassade. Das Obergeschoss des Nordturms ist mit gotischen Maßwerkfenstern ausgestattet. In diesem Turm hängen zwei Glocken. Das Hauptgeläut aus sieben Glocken ist im Südturm untergebracht. Die mehrfarbige Außenbemalung des Doms wurde bei einer Restaurierung 1872-1873 durch einen Anstrich in Steinfarben ersetzt. Die früheren Farben wurden 1968-1972 rekonstruiert und der Dom erhielt seine historische Gestaltung zurück.
Der viergeschossige Innenraum des Limburger Doms ist mit vielen Details ausgeschmückt. Im rechten Seitenschiff ist die ehemalige Taufkapelle. Das Taufbecken ruht auf acht Säulen und stammt aus der Entstehungszeit des Doms. Aus dieser Zeit stammen auch die zahlreichen Fresken im Innenraum. Sie wurden in den Jahren 1975-1991 im Rahmen von Restaurierungsarbeiten freigelegt. Aufgrund ihres Alters gelten die Fresken europaweit als bedeutender Kunstschatz.
Dank seiner erhöhten Lage hat man überall in der Stadt einen guten Blick auf den Dom. Vom Stadtteil Brückenvorstadt aus – östlich auf der anderen Lahnseite gelegen – sind alle sieben Türme auf einmal zu sehen. Überquert man die Lahn auf der Autobahnbrücke der A3, sieht man den Dom sogar aus der Vogelperspektive. Der Dom mit der Alten Lahnbrücke im Vordergrund ist ein beliebtes Fotomotiv. 2011 wurde der Limburger Dom in einer Umfrage des Hessischen Rundfunks zur schönsten Kirche Hessens gewählt. Von 1964 bis 1992 war der Limburger Dom auf dem 1000-DM-Schein abgebildet. 1985 gab die Deutsche Post eine Briefmarke mit dem Motiv des Doms heraus, die der Weltpostverein 1989 als „schönste Briefmarke der Welt“ bezeichnete